Die Scheinwerferkegel wandern über die tanzende Menge. Die Frauen: lange Haare, kurze Kleider. Die Männer: stylische Lederjacken und zerzauste Haare. Man spricht Englisch miteinander, nur selten hört man Chinesisch. Fußballer Ronaldo, Sänger Robin Thicke, Basketballer Michael Jordan, Rapper Pharrell Williams, Medienmogul Russell Simmons, Sängerin Rihanna, Model Naomi Campbell und Schauspieler Hugh Grant – Sie waren alle schon mal hier. „Wer hier tanzt, gehört zu der Elite von Hong Kong. Entweder ist man reich, bekannt oder hübsch“, fasst es Sandeep Talwani zusammen. Er arbeitet bei einer internationalen Firma in Hong Kong. Natürlich trägt er einen Anzug im Club. Er schätzt die angenehme, nette Atmosphäre, auch wenn die Drinks etwas teurer sind.
Luciano, Avicii, Chris Brown und Snoop Dogg waren schon hier
Fast jeden Abend bietet der Club ein unterschiedliches Programm: Montags ist „HungryMonday“. Models können umsonst essen und trinken. Das deutsche Model Katerina Gottesleben nennt Dragon-i einen „Millionärsclub“. Mittwochs, Donnerstags und Freitags gibt es von 17 bis 19 Uhr Champagner und japanisches Essen. Später am Abend legen entweder die drei Resident-DJs auf, oder internationale Gäste kommen zu Besuch. Zur Art-Basel war zum Beispiel Paris Hilton gebucht. Aber auch Luciano, Avicii und Chris Brown waren schon hier, sowie die alten Master DJ Premier, DJ Jazzy Jeff und Snoop Dogg. Um eins werden Funken sprühende Champagnerflaschen durch die Menge getragen. „Das sind mal eben 50.000 Hong Kong-Dollar“, sagt der Manager Talwani. Geld scheint hier keine Rolle zu spielen.
Der Club ist ein Beispiel für eine lebendige Innovationskultur und ein „Work of art design“
Einer der drei Resident-DJs des Dragon-i, Emmanuel Diaz, übergibt die Kanzel an seinen französischen DJ-Kollegen, der auch als Resident-DJ im Dragon-i auflegt. Diaz lehnt wenig später mit seinem Getränk an einem der Stehtische auf der Terrasse. Immer wieder winkt er Leuten zu, gibt Handshakes, Küsschen auf Wangen. „Es gibt nur wenige Clubs, die so geil sind wie der Dragon-i-Club“, sagt er. Und das sage er nicht nur, weil er hier auflege. Er grinst und nimmt einen Schluck aus seinem Glas. Die Musik werde hier sehr wichtig genommen. Sowohl was die Auswahl der Musik angehe als auch die Qualität. „Von uns wird erwartet, dass wir immer die neusten Hits kennen“, sagt er. Er spiele viel House aber auch Hip-Hop und Classics. Nur richtig ausgefallene Songs hat er selten in seinem Sortiment, die Musik soll möglichst vielen Leuten gefallen. Der Sound an sich sei sehr warm und voll. Man merke auch als DJ, dass das Soundsystem jeden Tag gecheckt wird.